Heute ist natürlich kein Wetter für einen Ausstellungsbesuch, aber falls die Sonne am Sonntag nicht mehr so schön scheint, habe ich eine gute Alternative gefunden:
Das NRW Forum Düsseldorf präsentiert ab heute die mediale Ausstellung „Peter Lindbergh: Drei Filme“, in der außergewöhnliche, beim Shooting der „Schwarzkopf Looks 2012“ entstandene Aufnahmen zu bestaunen sind.
Bei seiner Arbeit im französischen Seebad „Le Touquet-Paris-Plage“, die zu den Lieblingslocations des Starfotografen zählt, ließ sich der Ausnahmekünstler von einem Kamerateam begleiten. In seinen 30 bis 60 Minuten langen Zeitlupen-Filmen nimmt sich Lindbergh für seine Erkundung des Menschlichen im göttlichen Antlitz Zeit:
In „Iris“ hat er die Kamera messerscharf auf das Gesicht der geschminkten Schönheit gestellt, fast unmerklich vollziehen sich die mimischen Veränderungen und erzählen – leise, extrem langsam, lakonisch – von verborgenen Gedanken und Emotionen.
Im Augenblicks-Marathon „Elisa“ dagegen sieht Lindbergh selbst „eine gewisse Schlampigkeit“, die er für „abenteuerlich“ und „eigentlich sehr undeutsch“ hält. Hier beherrscht Unschärfe die monumentale Gesichtsszene, Zeitlupen-Blitze schaffen Irritationen und Geheimnisse.
Am eindrucksvollsten ist der dritte Film, „Mirror“. Da hat er Hanna vor einen Spiegel gesetzt, sie der eigenen Schönheit ausgesetzt – und sie hatte sich in die Augen schauen müssen, bis sie sagte: „Jetzt kann ich nicht mehr“. Nach einer halben Stunde konnte Hanna nicht mehr, hielt ihrem Blick auf sich selbst nicht mehr stand. Sie war neugierig ihr Antlitz auf und ab gewandert, manchmal sichtlich ganz zufrieden, manchmal mit kaltem Röntgenblick. Und zwischendurch hat sie geweint.
Ich finde, das klingt spannend und ich bin sowieso ein großer Lindbergh-Fan (zumal er ja aus dem Ruhrgebiet stammt...)!
Euch ein schönes Wochenende!